pH-Metrie-Impedanz-Messung im Ösophagus

Die Impedanz-Messung in der Speiseröhre ist ein Diagnoseverfahren der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Mit der Impedanz wird die elektrische Leitfähigkeit eines Organs und seines Inhaltes gemessen.
 
Das grundlegende Prinzip der Impedanzmessung ist die Tatsache, dass ein Flüssigkeits- oder Speisebolus (größerer Schluck oder Bissen) im Ösophagus eine Impedanzänderung hervorruft. Da an dem Katheter mehrere Elektroden in unterschiedlicher Höhe platziert sind, können zudem die Richtung des Transportes und die Höhe gemessen werden, bis zu der ein Reflux steigt. In Ergänzung zu anderen Verfahren, z. B. der 24h-pH-Metrie oder der Ösophagus-Manometrie, können mit der intraluminalen Impedanz-Messung vom Magen in die Speiseröhre zurückfließende Inhalte jeder Art, d.h. sauer, nicht-sauer, flüssig oder gasförmig, festgestellt werden. Dies ermöglicht die Diagnose der gastroösophagealen Refluxkrankheit auch bei Patienten, deren Reflux entweder nur schwach sauer ist oder überhaupt keine Säure enthält.
 
Bei vielen Refluxpatienten erweitert die Impedanz-Messung erheblich die medizinischen Diagnosemöglichkeiten. Zum Beispiel verringert die Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) bei Sodbrennen-Patienten zwar den Säuregehalt des Refluxes, verhindert jedoch nicht die Menge des Rückflusses von Mageninhalt. Mit der Impedanzmessung kann trotz PPI-Therapie erhalten gebliebener Reflux problemlos nachgewiesen werden. Dies betrifft auch atypische Refluxsymptome wie Kehlkopf-Funktionsstörungen (Heiserkeit, ständiger Räusperzwang) oder Lungenerkrankungen (aspirationsbedingtes Asthma).
 
Vorbereitung
Medikamente, die die Säureproduktion des Magens hemmen (z.B. Antra, Nexium, Omeprazol, Pantozol, Rifun, Pepdul) sollen 5 – 7 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Antacida dürfen als Ersatz an den Tagen vor der Untersuchung eingenommen werden. Mindestens 6 Stunden vor der pH-Metrie müssen Sie nüchtern bleiben, d.h. bei Nachmittagsterminen kann ein Frühstück eingenommen werden. Am Untersuchungstag bitte nicht rauchen. Bitte teilen Sie uns die von Ihnen zuletzt regelmäßig eingenommenen Medikamente mit. Bei bekannten Allergien gegen Lokalanästhetika und Pflaster bitten wir um Einsicht in Ihren Allergiepass. Bei einer Antikoagulation (Blutverdünnung) mit Markumar oder bei schweren Gerinnungsstörungen sollte die Untersuchung nicht durchgeführt werden.

Untersuchungsablauf
Einer ausführlichen Befragung mittels Fragebogen folgt die lokale Gabe von Betäubungsgel bzw. -spray in Nase bzw. Rachen. Die Messsonde wird über die Nase vorgeschoben, 5 cm oberhalb des unteren Speiseröhrenendes platziert und mit einem Klebestreifen an Ihrer Nase fixiert. Anschließend erfolgt die Einweisung in die Bedienungselemente des Rekorders und Sie können die Klinik wieder verlassen.
Während der 24-stündigen Messperiode sollten Sie Ihre üblichen Verhaltens- und Ess-, Trink- und Rauchgewohnheiten beibehalten. Bei typischen Beschwerden während der 24-stündigen Aufzeichnungsphase sollten Sie unbedingt auf die Dokumentation durch Tastendruck auf dem Rekorder achten oder die Uhrzeit und die Zusammenhänge (Medikamenteneinnahme, Art der Speise, Tätigkeit) auf einem Dokumentationsprotokoll für den auswertenden Arzt notieren. Duschen, Baden oder Schwimmen ist mit der Messsonde nicht möglich.

Sie bekommen keine Betäubungsmittel, die Ihre Mobilität oder Fahrtüchtigkeit einschränken. In einzelnen Fällen kann die Impedanzsonde auch endoskopisch platziert werden.

Ihr Zeitaufwand: Fragebogen, Legen der Sonde und Erklärung der Apparatur: 20 Minuten
Messzeit: 24 Stunden
Entfernung der Sonde am Folgetag: 5 Minuten