H2-Exhalationstest
Der H2-Exhalationstest wird bei Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen, Durchfällen und Blähungen angewandt, um Zuckerunverträglichkeiten nachzuweisen. Diesen liegt in der Regel ein Enzymmangel oder selten eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms zugrunde. Über die Konzentration des Wasserstoffgehaltes (H2) in der Ausatemluft können Rückschlüsse auf die Verarbeitung diverser Zuckerarten im Darm gezogen werden.

Eine häufige Ursache von Verdauungsstörungen ist z.B. die Milchzuckerunverträglichkeit, die mit dem H2-Exhalationstest nachgewiesen werden kann. Diesen Patienten kann mit einer Ernährungsberatung häufig sehr gut geholfen werden.

Die Methode ist unkompliziert und für den Patienten gut zu tolerieren, jedoch nicht bei allen Patienten anwendbar. Bis zu 15% der Bevölkerung sind sogenannte Non-Producer, bei denen die Darmflor generell keinen Wasserstoff produziert und somit auch kein Anstieg der Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft nachgewiesen werden kann.

Aus diesem Grund wird zu Beginn der Untersuchungsreihe ein Test mit dem Zucker Lactulose durchgeführt. Wird hierbei kein Anstieg der Wasserstoffkonzentration nachgewiesen, ist der Patient ein Non-Producer, bei dem der H2-Exhalationstest keine Aussagekraft hat.

Vorbereitung
Mindestens 12 h Nüchternheit, am Untersuchungstag kein Nikotinkonsum, kleine leichtverdauliche Mahlzeiten am Vortag. Unterlagen über aktuelle Medikamente und Operationen am Magen-Darm-Takt sind erforderlich. Eine Koloskopie sollte mindestens 6 bis 8 Wochen zurückliegen. Eine organische Erkrankung sollte vorab mittels Endoskopie ausgeschlossen werden, und die Gewebsentnahme aus dem Dünndarm sollte erfolgt sein. In den vorangegangenen 6 bis 8 Wochen darf keine Antibiotikatherapie oder Fastenkur durchgeführt worden sein und kein Magen-Darm-Infekt vorgelegen haben.

Untersuchungsablauf
Vor Beginn des Tests werden Sie um eine Atemprobe gebeten. Nach dem Trinken der jeweiligen Testsubstanz (diverse Zuckerlösungen) sollen Sie in 10-minütigen Abständen weitere Atemproben zur Messung der Wasserstoffkonzentration abgeben. Es kann pro Untersuchungstag die Verträglichkeit nur einer Testsubstanz getestet werden.

Je nach Fragestellung werden die Testsubstanzen Lactose (Milchzuckerunverträglichkeit), Glucose (v. a. bakterielle Fehlbesiedlung), Fructose (Fruchtzuckerunverträglichkeit) oder Lactulose (Dünndarmpassagezeit) verwendet.

Ihr Zeitaufwand: pro Untersuchungstag ca. 3 Stunden

 

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